Cap Fréhel ist eines der imposantesten Naturdenkmäler und landschaftlich anregendesten Vogelschutzgebiete der Bretagne. 70 Meter tief stürzen die graurosa Sandsteinklippen hinab ins smaragdgrüne Meer, an den Felswänden tanzen Möwen und seltene Meeresvögel. Das von schäumender Gischt umtoste Kap ist mit einer einzigartigen Heide- und Torfmoorvegetation überzogen, die im Lauf des Jahres immer wieder ihr Farbenkleid ändert: Gelbe Stechginster, seltene Drosera Arten und sogar Orchideen blühen auf dem von Pfaden durchfurchten Fels. Auf der Felsformation La Faucionniere (Falknerei), ein schwindelerregender Pfad führt auf östlicher Seite des Kaps bis auf ein Paar Dutzend Meter heran, nisten unzählige Vogelarten: Kormorane, Silbermöwen, Lummen, Tord-Alken. Bereits zur Zeit der Römer wiesen Leuchtfeuer den Weg durch die Klippen und Riffe des Ärmelkanals.
Einen ersten Leuchtturm erhielt das Kap 1687, als Malouiner Korsaren einen primitiven Turm mit Leuchtfeuer installierten. 1702 wurde der Baumeister Vauban auf das strategische so wichtige Kap aufmerksam. Er liess zum Preis von 7090 Livres Steine aus Chausey heranschaffen und legte den Grundstein des alten Leuchtturms. Gegen eine Jahresgage von 200 Livres wurde die Stelle des ersten Leuchtturmwärters eingerichtet. 1821 wurde der Turm mit der neuesten Finesse des französischen Physikers und Wellenforschers Fresnel ausgestattet: Drehbare Parabollinsen reflektierten das Licht der Rapsöllaternen, das erste Intervall-Rotationsfeuer war erfunden. Der Turm funktionierte bis zum 11. August 1944, als er von deutschen Soldaten beim Rückzug gesprengt wurde. 1948 wird der neue Turm gebaut, der Alte bleibt als Mahnmal und Tourismusbüro erhalten.